«Muäss mä da probä?»

Dies fragte uns einmal ein Theaterinteressierter, als wir ihn zum Mitmachen motivieren wollten. Wir sahen uns an, dachten an einen Scherz, merkten aber an seinem fragenden Gesicht, dass er es ernst meinte. Tja – vielleicht sind wir Theaterleute manchmal so tief im Thema, dass uns diese Selbstverständlichkeit gar nicht mehr bewusst ist.
Nun zur Frage: Ja, «mä» muss proben. Das «mä» sind in der ersten Phase der Proben die Schauspielerinnen und
Schauspieler, die in eine Rolle schlüpfen, eine Figur im Theater darstellen. Später wird es dann ein Zusammenspiel mit dem Bühnenbild, dem Lichtdesign und den Toneffekten.
Nach der Startsitzung, an der die Rollen endgültig verteilt wurden, beginnt offiziell die Probenzeit. Zunächst wird Szene für Szene erarbeitet. Der Text ist die wichtigste Grundlage. Bei uns gilt die Devise, dass er mal in groben Zügen zu Hause gelernt wird und einigermassen sitzt, wenn wir zur Probe kommen.
Natürlich verfestigt er sich dann automatisch durch das Einstudieren der richtigen Abläufe und kann noch Änderungen erfahren. Wenn die Szenen mit ihren Abläufen sitzen, werden ganze Akte geprobt. Parallel dazu feilt jeder und jede aus dem Spielerteam an der Feinzeichnung der Figuren mit ihren Eigenschaften und Charaktermerkmale. Mit Mimik und Gestik kommen weitere Gestaltungselemente hinzu. Nach etwa drei bis vier Monaten findet das Probenwochenende statt. Dort stellen sich auch Fragen, wie die Figuren gekleidet werden und welche Maske zu ihnen passt.
An diesem Wochenende werden dann alle Elemente systematisch zusammengefügt und durchgespielt. Bis zu den eigentlichen Aufführungen finden weitere Proben zur Festigung und Feinabstimmung statt. Die gesamte Probenarbeit steht unter der fachkundigen Leitung unseres Regisseurs André Mathis. Wir sind in der glücklichen Lage, in ihm einen hervorragenden Meister seines Fachs zu haben, der mit seiner mittlerweile 34. Produktion einen grossen Erfahrungsschatz gesammelt hat. Die Regieassistentin und die Souffleuse unterstützen ihn tatkräftig bei seiner Arbeit.

Ihr seht, die Probezeit ist eine sehr interessante und spannende Zeit. Bei uns sind das im Durchschnitt etwa 35 Proben – in der Regel einmal pro Woche. Je nach Komplexität und Umfang des Stückes kann das natürlich variieren.
Aber eines wollen wir zum Schluss noch klarstellen. «Mä» muss nicht proben – «mä» darf! Und das macht richtig Spass. Ob jung oder alt – ob Routinier oder Neuling – mit unserer Teamkultur sorgen wir dafür, dass sich alle wohlfühlen. Natürlich proben wir hochkonzentriert, aber zwischendurch wird auch gelacht, Spass gehabt und nach getaner Arbeit bei einem Schlummertrunk der Teamgeist gepflegt. Der Ehrgeiz, eine gute Qualität zu erreichen, spielt natürlich eine Rolle. Jedoch genauso wichtig, und das wird bei uns besonders grossgeschrieben, ist die Pflege der Teamkultur.


Die besinnliche Weihnachtszeit steht vor der Tür und damit ihr nicht lange nach Geschenkideen suchen müsst, haben wir einen Tipp: Eintrittsgutscheine für das Theater. Diese können unter der Telefonnummer 041 670 21 68 oder per E-Mail info@theater-alpnach.ch bestellt werden.


Das hochmotivierte Theaterteam